Korkböden – Trittschall- und Wärmedämmung inbegriffen

Written by holzland-admin. Posted in Allgemein

Kork ist ein besonders natürlicher Werkstoff. Die Korkeiche ist im gesamten Mittelmeerraum heimisch und wird entgegen anderslautender Mythen nicht gefällt, sondern geschält. Die Rinde wird zu Bodenplatten bzw. zu einem Korkschrott verarbeitet. Ein hochwertiger Korkboden entsteht, wenn Korkschrott durch Zugabe von natürlichen oder schadstofffreien Bindemitteln in Blöcke gepresst und anschließend wieder in unterschiedliche Dicken zwischen 2 bis 10 Millimetern aufgesägt wird. Die hieraus entstanden Platten werden abschließend mit einem Presskorkfurnier versehen und abgeschliffen.
So erhält der Korkboden sein typisches Aussehen. Als Naturprodukt weist Kork häufig unterschiedliche Strukturen, Farben und Sortierungen auf, durchaus auch innerhalb eines Pakets. Daher sollte für ein einheitliches Gesamtbild das Verlegematerial aus mehreren Paketen zusammengestellt werden.

Einsatzbereiche von Kork

Kork lässt sich heutzutage fast im gesamten Wohnbereich einsetzen, denn Korkböden sind pflegeleicht, fußwarm, unempfindlich und werden Allergikern empfohlen, da sie ein gesundes Raumklima fördern. In Wohn-, Arbeits- oder Kinderzimmer ist Kork somit eine gute Wahl.
Kork wird durch die im Raum herrschenden klimatischen Bedingungen beeinflusst. Ein optimales Raumklima liegt bei einem Bodenbelag aus Kork zwischen 50 und 65% relativer Luftfeuchtigkeit, bei einer Raumtemperatur von 20° C.

Rollkork

Mit einer Stärke von 2 bis 3 Millimetern eignet sich Rollkork ideal zur Erhöhung der Elastizität der Trittschalldämmung und der Wärmedämmung unter diversen Bodenbelägen wie Fertigparkett oder Laminat. In Kombination mit weichen Bodenbelägen wie Linoleum, PVC oder textilen Bodenbelägen empfiehlt von dickerem Rollkork mit einer Stärke von 4 Millimetern Abstand zu nehmen: Bedingt durch die Verformbarkeit von Kork, kann es bei dünnen oder weichen Bodenbelägen zu Verformungen bzw. Kantenschäden kommen.

Wie wird Rollkork produziert?

Für die Herstellung von Rollkork oder Rollenkork wird feines Korkgranulat mit überwiegend natürlichen Bindemitteln unter Hitzeeinwirkung in Blockform gepresst. Eine Schälmaschine schneidet die einzelnen Schichten heraus, die anschließend zu Rollenware gewickelt werden. So entstehen Bahnen von jeweils einem Meter Breite. So entsteht eine Wärmleitfähigkeit von 0,060 W/mK (WLG-060), eine Rohdichte von va. 230 kg/m³ und eine Trittschalldämmung mit einer Stärke von bis zu 19 dB bei 6 mm.

Kork-Fertigparkett und Korkfliesen

Korkböden lassen sich auf unterschiedliche Weise verlegen. Kork-Fertigparkett wird beispielsweise für gewöhnlich schwimmend verlegt, wohin gegen Korkfliesen, Klebekork oder Korkparkett meistens vollflächig verklebt werden.
Fliesen aus Kork sind zwischen vier und acht Millimeter dick und weisen die Formate 60 x 30 oder wahlweise 30 x 30 Zentimeter auf. Auch andere Format sind möglich, müssen jedoch meist in Auftrag gegeben werden. Fliesen können an den Längsseiten oder allseitig mit einer Fase versehen sein. So entsteht eine dielenähnliche Struktur und der Fliesencharakter wird hervorgehoben. Korkparkett wiederum ist massiv oder furniert erhältlich. Massives Korkparkett bietet den Vorteil mehrmals abschleifbar zu sein und ist ab einer Stärke von mindestens vier Millimetern auch für die Verlegung auf einer Fußbodenheizung geeignet.
Korkfliesen lassen sich in allen Wohnbereichen einsetzen, einschließlich Feuchträumen wie beispielsweise Küche, Badezimmer oder sogar in der Sauna. Dies wird dadurch ermöglicht, da Korkfliesen keine Dehnungsfugen benötigen und durch die vollflächige Verklebung kein Wasser unter den Bodenbelag gelangen kann. Weitere Vorteile der vollflächigen Verklebung liegt in der Verbesserung der Trittschalleigenschaften, sowie der Tatsache, dass bei größeren Flächen und bei Übergängen in andere Räume auf unschöne Übergangsschienen verzichtet werden kann. Auch für Renovierungen sind Korkfliesen von Vorteil, da sie mit ihrer geringen Aufbauhöhe von mindestens vier Millimetern, besonders flexibel sind.

Kork-Fertigparkett wiederum ist mehrschichtig und häufig 11 Millimeter dick. Die Korkparkett –Auflage bildet die Oberfläche, gefolgt von einer Trägerplatte und einem abschließenden Gegenzug. Für gewöhnlich wird es schwimmend verlegt, gerade wenn es schnell gehen muss und der Untergrund entsprechend trocken und eben ist. Kork-Fertigparkett ist überwiegend furniert, was bedeutet, dass es nicht geschliffen werden kann. Alternativ gibt es allerdings diverse Hersteller die Kork-Fertigparkett mit einer massiven Nutzschicht anbieten, die abschliffen werden kann. Was Sie über das Thema Versiegelung und Pflege von Korkböden wissen sollten, erfahren Sie hier.

Gefärbter Kork und Designerkork

Echtholz kann farbig gebeizt oder lasiert werden, doch auch Kork lässt sich einfärben. Korkparkett beispielsweise lässt sich in jedem beliebigen Farbton einfärben. Alternativ hierzu existiert Designerkork. Dieser Bodenbelag kombiniert die Eigenschaften von Kork mit dem Aussehen von Fliesenböden. Diverse Hersteller gehen sogar einen Schritt weiter und bieten ihren Kunden auch auf Wunsch in ausgefallenen Farb- und Form-Varianten an. Auch besondere Verlegearten wie Halbverbund oder Kreuzfuge sind damit möglich geworden.

Korkböden und Fußbodenheizung

Ob ein Bodenbelag für eine Fußbodenheizung geeignet ist, hängt maßgeblich vom Wärmedurchlasswiderstand ab. Im Idealfall sollte dieser einen Wert von 0,17 m²K/W nicht überschreiten. Mit einer Stärke von vier Millimetern besitzen beispielsweise Korkfliesen nur einen Wärmedurchlasswiderstand von circa 0,05 m²K/W und bieten sich daher für eine Warmwasser-Fußbodenheizung an. Doch auch Kork-Fertigparkett ist mit einem durchschnittlichen Widerstand von circa 0,11m²K/W ebenfalls für eine Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet. Voraussetzung ist allerdings eine gute Wärmeübertragung zwischen Heizestrich und Bodenbelag. Dies setzt letztlich einen entsprechenden ebenen und trockenen Untergrund voraus.
Beide Korkarten lassen sich jedoch nicht auf einer Elektrofußbodenheizung verlegen. Hier kommt es meistens zu einer Überschreitung der zulässigen Höchsttemperatur von 28° C. am Heizstrich.

 
Fazit:
Der Naturstoff Kork bietet vielfältige Vorteile und hat in den letzten Jahre eine enorme technische Weiterentwicklung erfahren. Ob als Dämmstoff oder Bodenbelag: Die Eigenschaften von Kork wissen zu überzeugen.

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